Egal ob auf der Arbeit, im Haushalt oder im Freundeskreis. Manchmal ist dir alles zuviel? Druck in allen Bereichen. Kennst du das auch?
Mit Hetze durchs Leben…
Da ist der Chef, der noch eine dringende Aufgabe hat, die unaufschiebbar ist. OK, denkst du, ist eben wichtig und machst es. Während du die Zeit dranhängst, kommst du wie meistens zu spät zum Kindergarten, um dein Kind abzuholen. Die Erzieherin straft dich eines ermahnenden Blickes und du würdest am liebsten im Erdboden versinken.
Kaum zu Hause stellst du fest, dass du den Salat den du für das Abendessen benötigst, vergessen hast einzukaufen. Und dann rufen auch noch die Eltern an, um dir zu sagen, das die Putzfrau, die du besorgt hast, gekündigt hat und sie nicht wissen, wie es weitergeht.
Du erledigst den Haushalt und parkst dein Kind, dass mit der Bitte kommt, ihm etwas vorzulesen, erst mal vor dem Fernseher, während du die Waschmaschine anstellst und dich um die exikierten Pflanzen kümmerst.
Dann kommt der Partner von der Arbeit und legt die Füße hoch mit dem Satz: „Ich hatte einen furchtbar anstrengenden Tag, holst du mir ein Bier?“ Pah, spätestens jetzt platzt die Bombe.
Vom Spagat zum Burnout
So wie oben beschrieben oder etwas anders erleben viele Frauen den Spagat zwischen Beruf, Haushalt und Familie. Für sich selbst bleibt oft keine Nische mehr. Meist spielt auch noch der Perfektionismus mit rein, der die Sache noch komplizierter macht. Wenn solche Tage die Ausnahme sind ist das überwindbar. Wenn aber solche Tage der Tagesordnung entsprechen, dann droht im schlimmsten Fall ein Burn-out.
So war das bei mir
Ich weiß genau von was sich da rede. Mir ging es auch nicht anders. Ich hatte zwei kleine Kinder, einen Mini-Job, kranke Eltern und Schwiegereltern und wir waren immer am Bauen. Ständig versuchte ich alles weitgehend selbst zu erledigen. Für meine Bedürfnisse hatte ich keine Zeit mehr. Das ging solange gut, bis nach dem Tod meines Vaters, kurz drauf der Tod meines Schwiegervaters. Meine Mutter wurde zum Schwerstpflegefall und ich mitsamt dem abgeschlossenem Umbau, bekam überall psychosomatische Beschwerden ohne Befund. Da zwang mich mein Körper umzudenken. Ich redete mit meiner Mutter, die trotz ihrer starken Behinderung mich gut verstehen konnte. Ich setzte mich damals mit meiner Nichte, die Krankenschwester ist und ein offenes Ohr für mich hatte zusammen und beschloss mit ihrer Hilfe einen Platz in einem Heim für meine Mutter zu suchen, der a) schön und b) bezahlbar war. Denn ich spürte, wenn ich so weitermachen würde, würde ich zusammenbrechen- was wäre dann mit meinen Kindern? Wer sollte sich kümmern?
Entscheidungen treffen
Im Nachhinein war das das richtige Entscheidung für mich, wenn auch nicht so einfach für uns alle. Für meine Kinder Zeit zu haben und auch mal wieder etwas für mich zu tun, war eine gute Entscheidung, wenn auch Außenstehende dies nicht so sahen (wie meistens bei Menschen, die gute Ratschläge haben, da sie täglich keinen 24 Stundendienst bei dem Pflegebedürftigen machen müssen und deshalb die Situation gar nicht nachempfinden können oder wollen) Meine Mutter habe ich in regelmäßigen Abständen besucht, während sich ihr Gesundheitszustand zunehmend verschlechterte, wusste ich das richtig entschieden hatte. Sie starb 5 Jahre in Raten….